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FLUGHAFEN-FORUM

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Düsseldorf
02. August 2004             

Die Wegbereitung zum exzessiven Flugverkehr


Abflugrouten 1997
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Einleitung

Daß wachsender Flugverkehr auch gleichzeitig mehr Platz am Himmel beansprucht, bedarf eigentlich keiner besonderen Erwähnung.

Doch wieviel Leistung kann man dem Himmel - sprich Luftraum - verkehrsmäßig überhaupt abverlangen ?

Die Antwort auf diese Frage muss zweifellos differenziert ausfallen, denn Flugzeuge wirken nicht nur durch ihre lokale Präsenz, sondern auch durch ihre schädlichen Emissionen, als da sind chemische Verunreinigungen in Form von Abgasen und Kerosin, Luftverwirbelungen und Lärm.
Diese Emissionen wirken entweder direkt spürbar oder auch unsichtbar auf den Lebensraum vieler Menschen ein.

Deshalb muß sich der Umfang des Luftverkehrs notwendigerweise an dem Ausmaß der schädlichen Wirkungen und Folgen orientieren, die sich für die hierdurch betroffenen Menschen nicht nur direkt, sondern auch indirekt, und zwar kurz-, mittel- und langfristig ergeben.

Daß die heute speziell auf den Luftverkehr angewandten Maßstäbe die Belastungen nicht annähernd zutreffend bewerten, wird im Verlauf der folgenden Beiträge deutlich erkennbar werden!

Flughäfen sind Brennpunkte, in deren Umfeld diese Belastungen in höchst konzentrierter Form auftreten, wobei an erster Stelle die akustische Umweltverschmutzung gut meßbare Reaktionen in der Bevölkerung erzeugt.

Im Bereich des Düsseldorfer Flughafens ist seit Jahren ein stetiges Anwachsen derartiger Reaktionen zu verzeichnen, die sich in vorher nie gekanntem Ausmaß gegen die energisch vorangetriebene Ausweitung des Flugverkehrs in dieser dichtbesiedelten Region richten.

Insbesondere die Gründung einer Vielzahl neuer Initiativen, selbst im weiten Umland von Düsseldorf, ist ein untrügliches Zeichen für die bereits in vollem Gange befindliche fächerförmige und damit weiter raumgreifende Verteilung des Flugverkehrs, als zwingende Voraussetzung für eine ständige Erhöhung der stündlichen Abfertigungskapazitäten (Stundeneckwerte) , die zwangsläufig zu einer immer weiteren Verdichtung des Luftverkehrs führen wird.

Die geschickte Inszenierung der bisherigen Entwicklung, sowie die daraus resultierenden Folgen für die Zukunft, wollen wir in der folgenden Beitragsreihe darstellen und erläuternd kommentieren.


Abflugrouten 2004
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Neuordnung des Luftraums

Mitte des Jahres 2000 wurde im Einzugsbereich des Düsseldorfer Flughafens eine Neuordnung des Luftraums vorgenommen.

Unmittelbar nach Inkrafttreten der damit verbundenen Änderungen hagelt es jedoch massive Proteste insbesondere aus denjenigen Bevölkerungskreisen des Düsseldorfer Nordens, die sich plötzlich und offensichtlich völlig unvorbereitet mit ungewohntem Fluglärm konfrontiert sehen.

Ursache ist die Verlagerung der bei Starts nach Westen hin geflogenen nördlichen Abflugroute, die im Gegensatz zu vorher, nunmehr in erheblich engerem Bogen unmittelbar über die Ortsteile Kaiserswerth und Wittlaer führt.


Bürger stoßen auf Widerstand bei Flughafen und DFS

Nachdrücklich fordern die betroffenen Bürger eine Wiederherstellung des alten Zustandes, was ihnen jedoch unter Hinweis auf die angebliche Unumkehrbarkeit der einmal getroffenen Regelung anfänglich verweigert wird.

Erst als im Verlauf der nun folgenden harten Auseinandersetzungen auch der Düsseldorfer Oberbürgermeister Erwin auf den stetig wachsenden Druck seiner dort schwerpunktmäßig ansässigen Wählerklientel reagiert und eine kompromisslose Rückverlegung der Route fordert, geben die Flughafenleitung und die Deutsche Flugsicherung ihre hartnäckige Verweigerungshaltung auf.

Dieser Vorgang wurde mancherorts mit großem Erstaunen zur Kenntnis genommen, hatte doch die Stadt Düsseldorf, als mehrheitliche Miteigentümerin des Flughafens, zuvor im offiziellen Rahmen einer Ratssitzung dieser Verlagerung ausdrücklich zugestimmt.


Rückverlagerung in mehreren Schritten

Nachdem allerdings eine teilweise Rückverlagerung ( ! ) nach Ansicht der betroffenen Bevölkerung keinerlei Besserung gebracht hatte, stimmt die DFS letztlich einer weiteren Rückverlagerung zu, mit der lapidaren Begründung, sie habe sich bei der Planung der Route bezüglich der tatsächlichen Folgen geirrt.

Das mit der neuerlichen Korrektur erzielte Ergebnis entspricht zwar nicht der ursprünglichen lärmfreien Situation, jedoch in Verbindung mit der eigens in diesem Zusammenhang geplanten und im September 2003 in Betrieb genommenen neuen Abflugroute "Modru 4T" gelingt es, die Lärmbelastungen in diesem Gebiet zumindest vorläufig wieder unter die Protestschwelle zu reduzieren.

Damit, so verkündete man anschließend, habe sich diejenige Routenführung durchgesetzt, die für alle Betroffenen die geringstmögliche Belastungssituation ergäbe!


Ungleich höhere Belastung anderer Gebiete durch zusätzliche Routen

Daß dieses jedoch tatsächlich nicht zutrifft, geht bereits aus einem Vergleich der beiden auf dieser Seite abgebildeten Karten hervor.

So ist das untere Kartenbild, welches die offizielle aktuelle Routenführung seit September 2003 darstellt, exakt identisch mit der Routensituation aus dem Jahre 1997, ...... bis auf zwei Ausnahmen :

Die neuinstallierte Route Modru 4T im Bereich Meerbusch, Kaarst, Osterath, Willich, Krefeld, Tönisvorst u.a. und ein weiterer zusätzlicher Routenabzweig im Norden, etwa in Höhe von Mülheim.

Daß der im wahrsten Sinne des Wortes ausufernde Flugverkehr im Verlauf dieser neuen Routenführungen nicht lediglich ersatzweise, sondern im Gegensatz zu vorher, zusätzlichen Luft- und Lebensraum vieler hunderttausend Menschen in diesem dichtbesiedelten Gebiet beansprucht, beweisen die stetig zunehmenden Proteste aus dem hierdurch betroffenen Umfeld des Düsseldorfer Flughafens.


Initiativen aus dem Umland praktizieren den Schulterschluß

Viele sowohl bereits bestehende als auch speziell aus diesem Anlaß neu gegründete Initiativen sind fest entschlossen, diesem über ihre Köpfe hinweg verfügten Zustand einer zunehmenden Auffächerung mit allen zu Gebote stehenden Mitteln entgegenzuwirken.
Die feste Überzeugung, daß hierbei die wirkungsvolle Eindämmung des Flugverkehrs eine vordringliche Rolle spielen muß, haben sie in einer gemeinsamen Resolution bereits zum Ausdruck gebracht.

Im Umfeld des Düsseldorfer Flughafens sind die natürlichen Grenzen jedenfalls schon so weit überschritten, dass es höchste Zeit ist, den Flugverkehr in einen menschenverträglichen Rahmen zurückzuführen !

Ihr Arbeitskreis

          "Leben in Lohausen"


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Thematik wird fortgesetzt !
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