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FLUGHAFEN-FORUM

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Düsseldorf
17.Juni 2004               

   Auch Lufthansa - Mitarbeiter geraten jetzt ins knirschende
   Räderwerk der "Flughafen - Jobmaschine" !


Sparprogramm "Take off" macht Schule

Das seit dem 1. Mai 2004 am Düsseldorfer Flughafen praktizierte Sparprogramm mit der Bezeichnung "Take off" macht offensichtlich Schule und das nicht nur im Kreise der Betreiber deutscher Verkehrsflughäfen.

Auch die Lufthansa-Manager versuchen nun ohne erkennbare Not, mit einem ähnlichen Konzept eine 30 bis 40 prozentige Lohnkosteneinsparung zu erzwingen, die voll zu Lasten ihrer am Boden tätigen Mitarbeiter gehen soll.

Die Belegschaft sieht sich teilweise bereits einem enormen Druck ausgesetzt.
So hat das Lufthansa-Management damit gedroht sein Callcenter für Vielflieger in Kassel zu schließen, sofern dort eine 30 prozentige Lohnkostensenkung sowie eine 10 prozentige Erhöhung der Arbeitszeiten nicht durchgesetzt werden könne !

350 Mitarbeiter sind hiervon betroffen.

Es bestehen ernstzunehmende Befürchtungen, daß die Lufthansa-Führung die Sparpläne auch gegenüber den 12 000 Bodenmitarbeitern an ihren übrigen deutschen Standorten durchsetzen wird.
Schließlich hatte Lufthansa-Chef Mayerhuber erst vor kurzem Einsparungen in Höhe von 1,2 Milliarden Euro bis Ende 2005 angekündigt, die alleine im Personalbereich ca. 300 Millionen Euro betragen sollen.


Starke Verhandlungsposition für LH - Management durch
EU - Osterweiterung


Die EU - Osterweiterung hat Bedingungen geschaffen die trotz Übergangsregelungen gerade für Großkonzerne ein recht lukratives Einsparpotential bieten.
Hiervon kann auch das von Hause aus äußerst mobile Unternehmen Lufthansa profitieren.
Aufgrund dieser Tatsache befindet sich dessen Management gegenüber den Gewerkschaftsorganisationen in einer zweifellos überlegenen Verhandlungsposition.

Lufthansa-Chef Mayerhuber gab bereits einen Hinweis darauf, wohin die Reise tatsächlich geht, indem er andeutete daß auch günstigere Tarifverträge oder Outsourcing geeignete Mittel seien die Kosten zu senken.
Die betroffenen Lufthansa-Mitarbeiter werden das letztlich ebenso hilflos akzeptieren müssen wie die Mitarbeiter des Düsseldorfer Flughafens im Zuge von "Take off".
Die allzu trügerische Hoffnung, sich mit der Zustimmung zu einem schmerzhaften Lohnverzicht die Absicherung ihrer Arbeitsplätze erkaufen zu können, wird sich jedoch nicht erfüllen, denn alleine mit diesen Maßnahmen dürften die Einsparmöglichkeiten für den Konzern längst nicht ausgereizt sein.


Jobmaschinen - Formel war von jeher eine Täuschung

Die Tatsache, daß ein derartiger Rundumschlag ausgerechnet aus einer wirtschaftlich positiven Situation des LH-Konzerns heraus erfolgt, ist Beweis für die Minderwertigkeit menschlicher Kreaturen sofern sie in das betriebswirtschaftliche Rechenwerk eines ausschließlich auf Gewinnmaximierung ausgerichteten Managements geraten.

Immerhin konnte der Lufthansa-Konzern im 1. Quartal dieses Jahres wieder ein positives Ergebnis verbuchen, und erwartet für das Gesamtjahr 2004 gar einen Nettogewinn von 300 Millionen Euro. Auch in anderer Hinsicht sind die Aussichten für den Konzern recht positiv:
So haben die Buchungen im zuletzt schwachen Europaverkehr ebenfalls wieder merklich zugenommen.

Die in der Vergangenheit vielzitierte Jobmaschinen-Formel besagt, daß pro 1 Million zusätzlicher Passagiere angeblich 950 neue Arbeitsplätze entstehen.

Die Zweifel an der Gültigkeit dieser von jeher höchst unrealistischen "Milchmädchenformel" finden - wie man sieht - zunehmend ihre Bestätigung!


Ihr Arbeitskreis

          "Leben in Lohausen"



Thematik wird fortgesetzt !
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