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Düsseldorf

Ist der Flughafen Düsseldorf noch zu retten ?

13. Oktober 2003

  In einer gemeinsamen Aktion mit 200 Firmen, setzen sich die Industrie- und Handelskammern Düsseldorf, Essen, Duisburg, Wuppertal und mittlerer Niederrhein für die Rettung des angeblich vom Niedergang bedrohten Düsseldorfer Flughafens ein.

  Zu diesem Zweck richteten sie einen dementsprechenden Appell an die Landes- und Kommunalpolitik mit einem umfangreichen Forderungskatalog.
Demnach sollen sowohl Landtag als auch Stadt für eine spürbare Verbesserung der aktuellen Genehmigungslage eintreten und die Nutzung der Einbahnkapazität herbeiführen. Desweiteren soll eine Anpassung des Angerlandvergleichs angestrebt werden mit dem Ziel einer Startbahnverlängerung, um den Ruf des Flughafens als "Tor zur Welt" zu festigen.

  Die recht dramatisch und öffentlichkeitswirksam in Szene gesetzte Aktion erinnert stark an ähnliche Aktivitäten der Vergangenheit, mit denen bspw. der Ausbau des Flughafens zum Drehkreuz erzwungen werden sollte.

  Heute wie damals werden gebetsmühlenartig dieselben pauschalen
Argumente vorgebracht, als da sind:
Wichtiger Standortfaktor, Motor für Wirtschaftswachstum, Jobmaschine.
Die Realität allerdings lässt diese verheißungsvollen Parolen immer mehr als Farce erscheinen.

  Ein realistischer Gradmesser für die tatsächliche Bedeutung des Flughafens für die unterzeichnenden Firmen dürfte die Erfolglosigkeit des vor Jahren mit Millionenaufwand erbauten Frachtzentrums sein. Für die Abwicklung des normalen Geschäftsreiseverkehrs ist eine Ausweitung des Flugverkehrs bekanntlich nicht erforderlich.

  Eine weitere Forderung, mit Anliegern einen Dialog zu beginnen um "tragfähige Lösungen" zu vereinbaren, ist nicht wirklich ernstzunehmen, denn auch den Initiatoren dieser Kampagne dürfte klar sein, dass eine Lösung, sollte sie denn für die Betroffenen wirklich tragbar sein, zwangsläufig mit einem Verzicht auf jegliche Ausweitung der Flugbewegungszahlen einhergeht.
Dieses gilt umso mehr, als die Grenzen des Angerlandvergleiches in der Vergangenheit von Seiten der Flughafenbetreiber bereits unzulässig weit überschritten wurden.

Die folgende Stellungnahme haben wir der IHK zugeleitet.

Ihr Arbeitskreis

"Leben in Lohausen"



An die
Hauptgeschäftsführung der
IHK Mittlerer Niederrhein, Krefeld, MG
Bismarckstraße 109
41061 Mönchengladbach

13.10.2003


Sehr geehrte Damen und Herren,

beigefügter Erklärung der Aktionsgemeinschaft NRW "Kampf dem Fluglärm"e.V. gemeinsam mit Herrn Dipl.-Ing. Beckers als Vorsitzender der Bundesvereinigung gegen Fluglärm ist inhaltlich nichts hinzuzufügen.
Wir verweisen darauf, dass Herr Dipl.-Ing. Beckers etlichen Gremien und Ausschüssen des Bundestages beigeordnet ist.
Für uns erschütternd ist die Tatsache, wie bereitwillig Geschäftsführungen renommierter Unternehmen einen Appell unterzeichnen, der volkswirtschaftlich fehlerhaft und rechtlich gesehen gesetzesmissachtend ist.
Ohne aufrechnen zu wollen, weisen wir darauf hin, dass im Lebensbereich der von uns koordinierten Kommunen und Initiativen ein Vielfaches der von Ihnen angeführten 200 000 Betroffenen wohnt, die hier arbeiten, hier Steuern zahlen und hier vor Ort durch zunehmenden Luftverkehr in ihrer Gesundheit und Leistungsfähigkeit massiv beeinträchtigt werden.
Es wäre der öffentlichen Diskussion hilfreich, wenn die IHK am Beispiel belegen würde, weshalb der Flughafen Düsseldorf als Job-Maschine zu bezeichnen ist angesichts der massiven Entlassungen von Stammpersonal, welches sich täglich bis in die Luftfahrt-gesellschaften fortsetzt, und der Tatsache, dass der Flughafen zum Jahresende tausende Slots zu Dumping-Preisen an Billigflieger verscherbelt, weil der Bedarf regulär nicht vorhanden ist.
Ein schlechtes Beispiel für das von Ihnen geforderte Wachstum des Flughafens!
Die Industrie- und Handelskammern haben ursprünglich wichtigere gesellschaftliche und wirtschaftliche Probleme zu verfolgen, als einem zu groß und zu teuer gebautem Stadtflughafen durchsichtige und durchschaubare Solidaritätsadressen zu schicken, die dem schnellen Leser Hoffnung vorgaukelt, ohne de facto etwas zum Besseren ändern zu können.

Arbeitskreis "Leben in Lohausen", Im Lohauser Feld 49, 40474 Düsseldorf


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